Wie wenn das Leben wär nichts anderes

Fotos Brigitte Fuchs

 

Wie wenn das Leben wär nichts anderes
als das Verbrennen eines Lichts!
Verloren geht kein einzig Teilchen,
jedoch wir selber gehen ins Nichts!

Denn was wir Leib und Seele nennen,
so fest in eins gestaltet kaum
es löst sich auf in tausend Teilchen
und wimmelt durch den öden Raum.

Es waltet stets dasselbe Leben.
Natur geht ihren ewigen Lauf;
in tausend neu erschaffnen Wesen
stehen diese tausend Teilchen auf.

 

Theodor Storm (1817-1888)  deutscher Schriftsteller, Novellist und Lyriker

 

Zur Info: Dieses Hallstatt-Grab auf dem Sonnenberg zwischen Reinach/AG und Menziken wurde im Zeitraum 800 bis 500 v. Chr. errichtet und 1932 wiederentdeckt und restauriert.
Als Hallstatt-Zeit wird die ältere vorrömische Eisenzeit in weiten Teilen Europas ab etwa 800 v. Chr. benannt.
Keramikfunde aus dieser Epoche sind im Museum „Schneggli“ in Reinach/AG zu sehen.

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

16 Antworten auf Wie wenn das Leben wär nichts anderes

  1. Eva sagt:

    Nur verschiedene Gestalt nimmt es an, das Leben, und löst sie wieder auf. Und hinterläßt ein paar Spuren für kürzere oder längere Zeit, so daß wir Menschen darüber meditieren können …

    Lieben Gruß!

  2. mona lisa sagt:

    Sich als Licht zu sehen, das mit der Zeit verbrennt –
    keine so schlechte Vorstellung, die sich da einstellt.
    Lichte Morgengrüße aus einem ziemlich trüben Speckhorn ,)

  3. sylvia sagt:

    ach die endlichkeit… und dennoch unendlichkeit,
    sieht man es so wie Herr Fontane.
    lieber gruß
    Sylvia

  4. PepeB sagt:

    Das lichte Sein in unendlichen Gestalten, das ist ein schöner und auch tröstlicher Gedanke. Wie Sylvia schon sagt: Endlichkeit und doch Unendlichkeit.
    Liebe Grüße
    Petra

  5. Barbara Strobl sagt:

    Ein sehr schönes und anrühriges Gedicht.
    Einen lieben Gruß
    Barbara

  6. Gerhard sagt:

    Eine blosse lichtnomade sind wir und das ist nicht leicht auszuhalten.
    Dagegen wehren kann man sich nicht.
    Schönen Gruß
    Gerhard

  7. Britta sagt:

    Dieses Gedicht stimmt versöhnlich mit dem Leben und dem Tod. Das Grab kannte ich bisher nicht, ein Ort, den zu besuchen sich bestimmt lohnt.
    heitere Grüsse Britta

  8. Quer sagt:

    Der Ort ist eigentlich ganz unspektakulär und nicht leicht zu finden.
    Wir sind eher zufällig und auf der Suche nach etwas Anderem darauf gestossen.
    Lieben Abendgruss zu dir.

  9. Sonja sagt:

    Oh, auch ein Storm-Werk hier. Gut.
    Ganz andres Thema.
    Eigentlich beschäftigt es ALLE.
    Gruß von Sonja

  10. Quer sagt:

    Storm ist immer ein sicherer Wert!
    Ja, das Thema geht uns alle an. Und die Meinungen gehen ganz schön auseinander… 🙂
    Lieben Gruss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert