Foto Brigitte Fuchs: Staffelegg
Probealarm der Sirenen. Der Winter wird
nicht mehr lange dauern. Vorsorglich schlägt
der Tod noch einmal zu. Ohne Wucht, doch
er trifft. Von den Sträuchern fällt alter Schnee.
Im steifen Grün des Lorbeerbaums schaukelt
das Vogelhaus. Nur kurz sieht die Kohlmeise
ihrem künstlichen Artgenossen ins Auge. Ihr
einziges Sehen, denke ich, lernt sie hoch
über dem Garten.
Brigitte Fuchs
Aus „Handbuch des Fliegens“, Gedichte, edition 8, Zürich 2008
Fotos Brigitte Fuchs
frühlinsboten also bei dir 🙂
etwas bedrohliches liegt in deinen zeilen.
über die überschrift muss ich noch etwas nachdenken…
ist es das langsame erwachen der natur, welches dich inspiriert hat?
einen guten tag dir und herzliche grüsse.
Ja, Merlin, so schön der Frühling auch lockt, Tod, Trauer und Bedrohungen jeder Art kann er nicht verhindern.
Momentan sind wir mit traurigen Nachrichten aus dem Bekanntenkreis mehr als „versorgt“.
Ambivalent ist das Leben wie eh und je…
Der Gedanke hinter dem Poem war wohl, dass die Natur ungeachtet unserer täglichen Befindlichkeit „ihres Amtes waltet“.
Und dass die Vögel singen, egal, ob wir traurig oder fröhlich sind.
Da heute Nachmittag der Probealarm der Sirenen aufheulen wird, scheint mir der Text gut zu passen.
(Sorry, dass ich erst jetzt kommentiere, ich hatte den ganzen Morgen keinen Zugang zu meinem Server.)
Dir einen guten Tag und herzlichen Gruss.
danke für deine antwort u. die erläuterungen, die erhellend sind.
da wünsche ich dir/euch kraft u. zuversicht in einer offenbar fordernden zeit.
herzlich, m.
Danke ebenfalls und lieben Abendgruss.
das gedicht gefällt mir sehr gut, ich mag die stimmung, resignativ – und doch, wenn auch in weiter ferne … möglichkeiten für neues?
… um den ausklingenden, müde gewordenen winter geht es da, nichts neues hat er mehr zu bieten, lustlos erfüllt er seine aufgaben. was kommt (der frühling, das neue), ist noch weit, um es sehen zu können, muss man sich hoch über … den garten, das konkret-aktuelle (?) erheben, muss man weit schauen können … und ja, das passt nicht nur zum februar …
liebe grüße, andrea
Genau so ist es, Andrea.
Danke für deine passenden Erläuterungen und einen lieben Heutegruss.
Das Nahe, das Ferne und die Perspektive von ganz weit oben, Überblick setzt sich wohl aus all dem zusammen … Wie auf Deinem atemberaubenden Landschaftsfoto.
Liebe Grüße
Petra
Wunderbar, deine Folgerung, Petra.
Hab Dank dafür und sie lieb gegrüsst!
P.S. Bei uns werden heute tatsächlich mal wieder die Alarmsirenen getestet. :–)
Zum Glück,
liebe Frau Quersatzein,
erinnert mich der erste Satz Ihres Gedichts daran, dass heute Nachmittag die Sirenen losgehen… mein Erschrecken hält sich so in Grenzen!
Das berührende, nachdenklich stimmende Gedicht gibt Raum für eigene GeDANKEn – mit vielen lieben Grüssen
Hausfrau Hanna
Genau, liebe Hausfrau Hanna.
Wer gewarnt ist, nimmt es leichter. :–)
Danke für Ihre feinen Worte zum Gedicht, sie freuen mich.
Liebe Retourgrüsse.
Mit dem „Zuschlagen“ des Todes ist naturgemäß jeder Zeit zu rechnen.
Und dennoch „rechnet“ man in den wenigsten Fällen damit.
Drum versuche ich jeden Tag zu leben – so bewusst wie mir möglich.
Ernst heitere Grüße zu dir.
Das ist auch aus meiner Sicht das einzige probate Mittel, liebe Mona Lisa, um einigermassen unbeschadet und heiter durchs Leben zu gehen.
(Und du weisst sehr gut, wovon du sprichst.)
Heiter ernste Grüsse und ein Dankeschön zurück zu dir.
Wunderschöne Foto’s. Sie machen Lust und Freude auf den Frühling!
Grüße Luitgard
So ist es, Luitgard, auch meine Vorfreude auf den Frühling wächst von Tag zu Tag.
Sei lieb zurück gegrüsst!
Der Tod schlägt täglich zu.
Nur woanders, deshalb sieht man ihn nicht.
Dieser Frühling jedenfalls wird besonders.
Jede/Jeder erwartet ihn mit Sehnen.
Liebe Grüsse
Gerhard
Wie recht du hast, Gerhard!
Die Erwartung ist diesmal tatsächlich sehr gross.
Schönen Gruss zu dir.
Was für ein zur heutigen Zeit passendes kleines Sprachwerk mit passenden Fotos!
Gruß von Sonja
Lieben Dank, Sonja. Deine Rückmeldung freut mich sehr.
Einen lieben Gruss.
Oh guuut, du bist wieder da. Ich konnte einfach nicht auf deine Seite gestern.
Dein Gedicht entschädigt, lächel, es ist einfach sehr gut, trifft meine Gedanken, meine Bilder im Kopf werden damit lebendig.
Herzliche Grüße von mir zu dir, liebe Brigitte.
Tut mir leid für dich, Edith.
Tja, selbst ich kam ein paar Stunden lang nicht auf meine Seiten.
Es muss am Server gelegen haben, denn alle anderen Blogs waren zugänglich.
Danke fürs schöne Lob und lieben Retourgruss zu dir.
ja, er kommt, der frühling. der andere auch, ja, und wir haben es hinzunehmen. dennoch – der frühling macht manches heller…
lieber gruß
Sylvia
Genau, Sylvia. Leben und Tod, Winter und Frühling gehören nun mal einfach zusammen. Das gilt es zu akzeptieren.
Lieben Dank dir und herzlichen Gruss.