Monolog

Foto Brigitte Fuchs

 

Da ist ein Blatt, das die Winde
hinrissen, als es welk lag:
Es gab die Tortur der Tropfen,
Verfaultes im Rinnstein und
dreckige Tritte –

Nein. Es gab nichts!
Wo denn wäre der Baum?
Schlaf –
Jenes grüne Dämmern unter den
Blitzen des Sommers?
Nein!

 

Alexander Xaver Gwerder (1923-1952) Schweizer Schriftsteller und Lyriker

 

Foto Brigitte Fuchs: Brunnen auf dem Heitern

 

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14 Antworten auf Monolog

  1. Eva sagt:

    Auflösung, Entwerden eines Blattes – schwer, sich dazu in Beziehung zu setzen an einem blauen Sommertag, das muß man zugeben.

    Liebe Grüße von Eva

  2. quersatzein sagt:

    Das ist offenbar das Kontrastprogramm. :–)
    Hier ist der Himmel grau und gewitterverhangen. Mal sehen, wie der Tag wird.

    Geniess dein Sommerblau, Eva, und sei herzlich gegrüsst!

  3. Sonja sagt:

    Hier ist es ein Sonnenscheingraugemisch, auf jeden Fall frisch wie Gedicht und Brunnen! Das Blatt in Vergänglichkeitsfetzen schiebe ich in Richtung Herbst 🍂
    Gruß von Sonja

  4. quersatzein sagt:

    Ja, für den Herbst sind wir noch nicht wirklich bereit. 🙂
    Lieber haben wir’s frisch und sommerlich.
    Einen lieben Gruss zu dir, Sonja.

  5. mona lisa sagt:

    Ich liebe die Schönheit solcher Blätter auch im Sommer.
    Vergänglichkeit ist allgegenwärtig und „ermahnt“ mich, ganz mit dem zu sein, was ist.
    Sonnige Sonntagsgrüße

  6. quersatzein sagt:

    Das kann ich verstehen, Mona Lisa.
    Das Verblühte oder Abgestorbene in der Natur hat durchaus seinen Reiz.
    Liebe Sonntagsgrüsse zurück zu dir.

  7. Syntaxia sagt:

    So ein Blatt zeigt die wunderbare Arbeit der Natur!

    Liebe Sonntagsgrüße,
    Syntaxia

  8. quersatzein sagt:

    Das stimmt, Syntaxia. Es ist einfach grossartig, was die Natur hervorbringt.

    Lieben Sonntagsgruss zu dir.

  9. Bernhard sagt:

    Liebe Brigitte,

    das Blattbild gefällt mir ganz gut, so richtig fragil

    LG Bernhard

  10. quersatzein sagt:

    Danke, Bernhard, das freut mich.

    Einen schönen Tag dir und liebe Grüsse.

  11. roswitha sagt:

    auch blätter sterben, nicht alle auf blätterhaufen zusammen mit anderen. ich mag das abgestorbene blatt wie den brunnen und den see und die wiese: alles ist unsere welt, im steten wandel und doch immer wieder gleich. liebe brigitte, du bringst mir viele gedanken, herzlichen gruß, roswitha

  12. quersatzein sagt:

    Das freut mich für dich, Roswitha.
    Vielen Dank und ganz liebe Abendgrüsse zu dir.

  13. Gerhard sagt:

    Der dichter wurde auch nicht alt, er riss sich los wie das Blatt!
    Liebe Grüße Gerhard

  14. quersatzein sagt:

    So ist es.

    Danke und lieben Gruss zu dir.

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