Fotos Brigitte Fuchs
Spaziergang
Der Abend kommt mit Mondschein und seidner Dunkelheit.
Die Wege werden müde. Die enge Welt wird weit.
Opiumwinde gehen feldein und feldhinaus.
Ich breite meine Augen wie Silberflügel aus.
Mir ist, als ob mein Körper die ganze Erde wär.
Die Stadt glimmt auf: Die tausend Laternen wehn umher.
Schon zündet auch der Himmel fromm an sein Kerzenlicht.
… Gross über alles wandert mein Menschenangesicht –
Alfred Lichtenstein (1889-1914) deutscher expressionistischer Dichter
Foto Brigitte Fuchs
auf spaziergängen verschiedene stimmungen wahrnehmen ist immer schön.
das leben des dichters war kurz. er fiel offenbar im 1. wk. wie so viele andere dieser generation auch. ein trauriges kapitel der geschichte.
glg. in den tag (der enkel?).
Ja, Spazieren, Wandern, Erkunden sind schöne Unternehmungen.
Ach ja, der Dichter Lichtenstein hatte nicht lange zu leben, so tragisch…
Dir heute einen frohen Tag, Merlin!
Ja, hier ist Enkelzeit angesagt. Es gibt da in der Nähe spannende Sandsteinhöhlen – das wäre vielleicht eine Option. (Das obige Bild stammt übrigens von einer früheren Wanderung im Appenzellerland – Herisau, die Pfade des Robert Walser…)
habe noch gerätselt, wo das sein könnte! danke für die aufklärung.
gutes gelingen mit den kleinen auf abenteuerpfaden 🙂
Alles lief bestens – alle sind happy! 🙂
Ein Spaziergang voller und zwar sehr feiner Empfindungen, zart, poetisch und die Weite umarmend. Einfach schön
meint Petra
Das ist schön.
Danke, Petra, und lieben Abendgruss.
Mir ist, als ob mein Körper die ganze Erde wär.
Das gefällt mir am besten!
Der Dichter ist sehr jung gestorben.
Gruß in den tag
Gerhard
Ja, das ist vielsagend.
Und ja, der Dichter kam leider ganz früh ums Leben.
Schönen Abend dir!
bei den Zeilen und Fotos hüpft mein Herz ganz leicht und sommerlich … wunderschön ♥
Ich wünsch dir einen wunderschönen ersten Dienstag im Juni ♥♥
Alles Liebe
nima
Lassen wir die Herzen hüpfen, Nima!
Ein Dankeschön und ganz liebe Abendgrüsse nach Wien.
die wege werden müde – wie ist das seltsam ausgedrückt, aber es spricht mich sehr an. nun muss ich zugeben – bisher kannte ich den dichter Lichtenstein nicht. nun aber wenigstens eines seiner gedichte.danke schön!
lieber gruß
Sylvia
Er ist wohl nicht allzu bekannt, zumal er auch kein grosses Werk schreiben konnte in der kurzen Lebensphase, die ihm beschieden war…
Herzlichen Gruss zu dir, Sylvia.
Die blühenden Laternen mag ich auch gern!
Im Moment leuchten sie bei mir als Katzenminze, Ziersalbei und Lavendel auf dem Balkon. 🙂
Liebe Grüße,
Syntaxia
Laternen dieser Art leuchten im Moment besonders viele, oh ja.
Herzliche Abendgrüsse zurück.
Was für ein schönes Gedicht und die tollen Fotos dazu. Dort lassen sich die Augen gut wie Silberflügel ausbreiten.
Lieben Gruß zu dir,
Szintilla
Ja, die Zeilen gefielen mir auch besonders gut zu den Bildern.
Sei lieb und abendlich gegrüsst, Szintilla!
Beeindruckende Zeilen …
Vor allem das mit den
Opiumwinden…
Der erste Weltkrieg war
leider das Ende vieler
feiner Poeten.
Herzliche Morgengrüße vom Lu
Danke, Lu.
Genau so sehe ich das auch.
Krieg ist furchtbar, entsetzlich, verheerend.
Solche Zeilen sind vor solchem Hintergrund besonders wertvoll.
Einen lieben Gruss zu dir.