Fotos Brigitte Fuchs
Waldbäume singen gern einen Sang,
Nie werden dem Wald die Tage lang.
Die Bäume halten die Blätter hin,
Lassen kein Lied vorüberziehn.
Es singt des Baumes kühle Gestalt
Von Liebe, die wie die Erdboden alt.
Und kommt ein Mensch ganz lebensmatt
Zum Wald, wird seine Zung ein Blatt;
Will mit den Bäumen die Seele tauschen,
Sein Atem will alle Wipfel berauschen;
Sein Blut will in den Stämmen summen,
Denn singend macht der Wald die Stummen.
Der Wald ist uralt ein Liederhaus,
Geh hin und singe Dein Herz bei ihm aus.
Max Dauthendey (1867-1918) deutscher Lyriker und Schriftsteller
Letzte Strophe aus dem Langgedicht „Juli“
ein spezielles gedicht.
originell finde ich die idee, dass man ’sein herz aussingen‘ kann.
ich gehe mit m.d. einig, dass der wald ein lebenselixier ist 🙂
einen schönen tag dir und glg.
Du sagat es, Merlin, wenn man das etwas Schwülstige weglässt, bleibt das Fazit, dass der Wald wohltuend wirkt und man sich dort auch mal ausweinen oder ausjubeln kann, vielleicht sogar herumbrüllen, wenn einem danach ist.
Zudem ist er ein wunderbarer Schattenspender und kühler Zufluchtsort bei andauernder Hitze. 🙂
Danke und einen lieben Gruss zu dir – jetzt leider nicht mehr ganz so nahe beim Wald wie zuvor…
Wenn Wälder sprechen könnten, sie hätten bestimmt eine Menge zu erzählen, man kann ihnen wohl auch das Herz ausschütten 😉
Manche Bäume haben auch ein faszinierendes Alter.
Ja, der Wald ist auch für mich ein Lebenselixier und eine Oase für Geist und Seele. Hier gelingt es, vom Denken loszulassen.
Deine Fotos sind sehr verlockend, bald wieder in den Wald einzutauchen.
Liebe Morgengrüße, C Stern
So ist es, C Stern. Ich bin auch sehr gern im Wald, geniesse die Ruhe, die Düfte, das Gesumm der kleinen Lebewesen, die skurrilen Formen des Totholzes und das Lichtspiel zwischen den Bäumen und Sträuchern.
Einen lieben Heutegruss zu dir.
Der Wald – ein Lebenselixier. Auch ich finde das Gedicht sehr gelungen. Es lockt in den Wald, um genau das Geschriebene zu erleben. Und man erlebt mit Augen, Ohren, ach mit allen Sinnen. Ich lebe nah am Wald, für mich ist er im Täglichen nicht wegzudenken. Nur die Rodung macht Angst, ganze Waldstriche werden gefällt. Mischwald wird nun bevorzugt. Doch da vergehen Jahrzehnte, eh der wächst. Selbst meine Enkel werden nicht in den Genuss dieses Waldes kommen.
Liebe Brigitte, wieder mal herzlich Danke für deine vielen Denkanstöße, die ich gern aufnehme.
Liebe Grüße
herzlich, Edith
Danke Edith. Denkanstösse sind immer gut, und viele Gedichte leisten darin Grossartiges.
Allerdings glaube ich schon, dass der Mischwald schnell wächst und deine Enkel ihn bestimmt erleben können.
Einen lieben Gruss zu dir.
Sich mit dem Flüstern und Rauschen des Wales in Kommunion zu fühlen, ist offenbar nicht nur eine deutsche Manie. Ich habe Ähnliches immer wieder zum Beispiel in Lucy Montgomerys Geschichten gefunden (Anne of Green Gables), sie liebte solche Beschreibungen. Und auch ich horche manchmal ein bißchen genauer hinein in den Wald und mich.
Liebe Grüße von Eva
Das ist schön, Eva.
Ja, wie man in den Wald hinein flüstert oder singt, so klingt es wohl auch zurück und umgekehrt: Wer den Wald singen hört, summt gerne mit. :–)
Dir einen schönen, naturnahen Tag und lieben Gruss.
ein gedicht über das „moderne“ waldbaden, scheints mir. ich habe schon immer gedacht, dass auch unsere vorfahren dies gerne taten, wenn sie zeit hatten. und vielleicht ohne ranger/-in. falsch war und ist es nie, ganz besonders finde ich diese sinnliche verschmelzung mit den bäumen: zung wird ein blatt..-atem will wipferl brauschen. und dann die waldgrünen fotos, danke, liebe brigitte, gruß roswitha
Deinen Gedankenwegen folge ich gerne, Roswitha, und kann nur zustimmend mit dem Kopf nicken.
Ja, der Wald war auch früher schon ein beliebter und befreiender Ort.
Merci und einen lieben Gruss zu dir.
Oh ja,
liebe Frau Quersatzein,
der Wald ist ein (und im Moment mein) Lebenselixier –
in der Stadt wäre ich wohl an Hitzetagen ‚lebensmatt’…
Unterwegs zu sein unter schattenspendenden Bäumen, auf Naturwegen und in der Stille ist und tut gut!
Liebe Grüsse über die Hügel
Hausfrau Hanna
Ja, das tut gut und belebt, liebe Hausfrau Hanna.
Viel Genuss auf dem Lande und liebe Grüsse zu Ihnen.
Mein Herz im Wald aussingen – nein.
Ich lausche da lieber dem Singen der Bäume 😉
Herzliche Grüße
Wenn es nichts auszusingen gibt. :–)
Ich halte es auch eher mit dem Schauen, Riechen und Lauschen.
Herzlichen Retourgruss.
Der Wald, ein Kraftort, seit jeher. Viel hat er zu erzählen. Auch ich lausche lieber, als dem Wald meine Lieder zu bringen.
Heitere Grüße Britta
Was im Wald alles zu sehen und zu hören ist, genügt auch mir, Britta.
So sangesfreudig bin ich nicht… :–)
Einen heiteren Gruss zurück zu dir.
So schöne Bilder – daran bleibe ich immer hängen! Es ist, wie wenn ich zu einem Waldspaziergang aufbreche: Deine Waldbilder wirken auf mich sehr beruhigend!
Grüße Luitgard
Das freut mich, Luitgard. Es ist schön für mich, solche Erlebnisse mit dir und ein paar anderen Blog-Besucherinnen und -besuchern teilen zu können.
Sei lieb gegrüsst!
Manche Frauen schreien und brüllen im Wald , das gilt als Therapie. Kann ich nachempfinden.
Liebe Grüße Gerhard
Wer solche Therapie braucht, möge sie bekommen. ;–) (Ich gehöre nicht dazu…)
Ich hoffe aber, die „Patient/innen machen sich nicht unbeliebt bei den Waldbewohner/innen.
Dir einen schönen, ruhigen Nachmittag.
Etwas „lebensmatt“ fühle ich mich derzeit und sage nur, dein heutiger Eintrag ist wie immer fein!
Sonja
Herzlichen Dank, Sonja, sowie beste Wünsche und Grüsse.