Ich genüge mich an meinem Stande

Fotos Brigitte Fuchs

 

Ich genüge mich an meinem Stande,
In den der Höchste mich gesetzt,
Und acht es gar für keine Schande,
Bin ich nicht jedem gleichgeschätzt.
Ich darf so wenig meinen Schöpfer
Anklagen als der Ton den Töpfer.

 

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750) deutscher Komponist, Organist, Hofkapellmeister, Musikdirektor der Stadt Leipzig

 

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22 Antworten auf Ich genüge mich an meinem Stande

  1. Andrea sagt:

    Schuster bleib bei deinem Leisten, an das Sprichwort denke ich. Wobei ich die beiden letzten Zeilen auch für sich genommen einfach auch witzig finde, also witzig gereimt. Ist vermutlich aber nicht so gemeint.
    Die Vorstellung, dass man als Mensch Werkzeug Gottes sei, ist heute ja nicht mehr gängig. Heute ist eher das Gegenteil (letztlich nicht minder an der Wirklichkeit vorbei) der Fall: da ist ja angeblich ein jeder der Schöpfer seiner selbst, er muss (angeblich) nur den Willen dazu haben.
    Deinen friedlich herumstehenden Tonfiguren auf den Bildern sind derlei Gedanken aber eh vollkommen egal. Die stehen einfach herum und üben sich in der bloßen Existenz :)))

    Liebe Grüße, Andrea

  2. Quer sagt:

    Ja, das Gottgegebene hat inzwischen ziemlich ausgedient.
    Und Schöpfer oder Schöpferin seiner selbst ist auch wenig glaubhaft.
    (Das nennen sie ja heute Selbstoptimierung, was nicht selten reiner Egoismus ist.)
    Tun wir einfach, was wir für richtig erachten, was uns antreibt und anderen nicht schadet!
    In diesem Sinne gutes Schaffen! :–)
    Und einen lieben Gruss.

  3. merlin sagt:

    die zeilen und eure kommentare finde ich wirklich aktuell.
    etwas selbstbescheidenheit stünde unsrer welt wohl gut an.
    ein schöner impuls in den tag!
    herzliche morgengrüsse zu dir 🙂

  4. Quer sagt:

    Du hat recht, Merlin.
    Das Wort Bescheidenheit gerät immer mehr in Vergessenheit.
    Aber auch leise, unspektakuläre Werke haben ihre Berechtigung und ihre „nachhaltige“ Strahlkraft.
    Dir einen guten, kraftvollen Tag!
    Lieben Gruss.

  5. Gerhard sagt:

    Genügsamkeit. Nicht mehr zu verlangen als einem gegeben. Auch sich nicht reiben daran, dass man für manche unbedeutend und unwichtig ist.
    Liebe Grüße Gerhard

  6. Quer sagt:

    Das ist schön zusammengefasst, Gerhard.
    Danke und lieben Retourgruss.

  7. Eva sagt:

    Schicksal oder Geschick wäre da ein Wort, das wieder ins Spiel kommen könnte, zumindest als Bestandteil des Menschenlebens. Aber das wäre dem Zeitgeist wohl zu pathetisch oder romantisch. Ich persönlich halte eine ganze Menge davon, aber auch in einem Sinne, daß man sich nicht nur passiv darein zu finden habe, sondern erst einmal herausfinden muß, worin es besteht, und es herauszufordern und eventuell zu überschreiten.

    Wie schön, wenn die Gedanken gleich am Morgen so in Bewegung geraten …
    Liebe Grüße von Eva

  8. Quer sagt:

    Wenn die Gedanken in Bewegung geraten, kann viel schöpferische Energie entstehen. Wie schön, dass du es so empfindest, Eva.
    Über deine Gedanken zu Schicksal und Geschick werde ich jetzt erstmal nachdenken…
    Vielen Dank für deine Inspiration und herzlichen Gruss.

  9. PepeB sagt:

    Wer weiß, ob wir nicht schon ein Potenzial an Entfaltungsmöglichkeiten mitbringen, das es im Laufe des Lebens zu entdecken und umzusetzen gilt, möglicherweise gegen die gängigen Normen oder das eigene Sich-selbst-Verkennen. In diesem Sinne gab der Schöpfer die Form, die Musik, die sie zum Klingen bringt, liegt singen wir …
    Tönende Grüße
    Petra

    • Quer sagt:

      Ich kann dir folgen, Petra, und auch zustimmen.
      Ja, in uns ist so manches bereits angelegt, das wir zum Ausdruck oder gar zum Klingen bringen können.
      Hab einen wohltönenden Tag und sei lieb gegrüsst!

  10. mona lisa sagt:

    Mir gefällt eine Haltung, die zunächst erst einmal annimmt, was gerade ist, wie man selbst gerade ist, gleichzeitig aber offen ist für erwünschte Veränderungen.
    Herzliche Grüße

  11. Quer sagt:

    Das wäre, so meine ich, der Idealfall.
    In diesem Sinne lieben Dank und schönen Gruss.

  12. Gundel Wismar sagt:

    Bei unkomplizierten Leuten, also auch -mit kurzer, verständlicher Kommunikation, und mit einer zufriedenen Wesensart, erkenne ich Bescheidenheit.
    Sei lieb gegrüßt (;🦲
    Gundel

    • Quer sagt:

      Das ist wahr, es gibt sie schon noch die bescheidenen Menschen.
      Zum Glück! Sie fallen nur nicht auf zwischen den dominanten, fordernden…
      Sei auch lieb gegrüsst, Gundel!

  13. Sonja sagt:

    Die Tonfiguren mag ich in ihrer Erdigkeit sehr!
    Gruß von Sonja

  14. Quer sagt:

    Mir geht es ähnlich, Sonja.
    Liebe Grüsse in den Nachmittag.

  15. nömix sagt:

    »Ich darf so wenig meinen Schöpfer
    Anklagen als der Ton den Töpfer.«

    Indes tät’ seinen Töpfer gern bestrafen
    Der Ton, aus dem ein Nachttopf ward geschaffen 😉

  16. Quer sagt:

    Und auch der Ton wär wohl entsetzt,
    würd‘ er als Urne eingesetzt. 😉

  17. bruni8wortbehagen sagt:

    Er war sehr gläubig, unser Hofkapellmeister, dessen Name fließt und fließt *schmunzel*, aber recht hat er doch.
    Lieber Gruß von Bruni

  18. Quer sagt:

    Das denke ich auch, Bruni. :–)
    Einen lieben Abendgruss zu dir.

  19. Roswitha sagt:

    was für schöne tonfiguren, so ausdrucksstark und ein wenig sperrig. die frauen gefallen mir besonders. bach nahm leben an wie es war. ich finde, dass ist grösse. ein inspirierendes WE für dich, herzlich, roswitha

  20. Quer sagt:

    Danke für die schönen Worte, Roswitha.
    Dir ebenfalls ein feines Wochenende und herzliche Grüsse.

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