Foto Brigitte Fuchs
Es steht die junge Weide nah am Bach
und lässt mich froh an früher denken,
ans Spiel im Ried, frei von Bedenken,
ein wunderbarer Kinderdschungel, ach!
Die alten Leute flochten Körbe, Zainen,
robuste, süsse Bettchen für die Kleinen.
Man nahm die eingeweichten Ruten
und flocht sie bis zum Fingerbluten.
Oft schnitt zum Kopf man jene Weiden.
Die Zweige waren lang und dünn, fast kahl sogar,
und sahen aus wir wirres, ungekämmtes Haar.
Ich mag die Wuschelköpfe gerne leiden.
Brigitte Fuchs
Foto Brigitte Fuchs
Wunderbar gereimt und bebildert. Schön, wer einen Kinderdschungel in seinen Erinnerungen trägt.
Heitere Grüsse Britta
Ja, wir hatten sehr viele Freiheiten als Kinder. Das ist heute fast unvorstellbar.
Lieben Gruss zu dir.
korbflechten hat im waldviertel tradition. in der nähe hier gibt es eine werkstatt und auch weiden werden gepflanzt. die kopfweiden sind sehr selten geworden.
liebe grüße zu dir
ingrid
Im St. Galler Rheintal und im angrenzenden Vorarlberg war das auch so.
Ich kann mich an wunderbare Korbflechtarbeiten erinnern.
Ob es heute noch Werktätten dafür gibt, kann ich nicht sagen. Schön wär’s.
Zum Teil wird altes Handwerk ja wieder gepflegt.
Ebenfalls liebe Grüsse zu dir.
wie schön sind deine erinnerungen!
weidenkörbe, korbflechter sind selten geworden.
es ändern sich die zeiten.
der wald war mein knabenterrain 🙂
e guete sonntig dir und glg.
Wir wohnten ja damals in einem Dorf am Rhein, das den Namen den Weiden verdankte: Widnau (abgeleitet von „Widenouwe“, was „mit Weiden bestandene Aue“ bedeutet). Das ganze Rheinvorland war dschungelartiges Riedland. Ein Paradies für uns.
Für Waldgänge mussten wir ins Nachbardorf Heerbrugg…
Dir auch einen schönen Sonntag und liebe Grüsse.
„Kinderdschungel“ ist so ein schönes Wort, es weckt sofort Erinnerungen in mir, denn ich hatte auch einen solchen. Täusche ich mich, oder hatten wir als Kinder wirklich mehr Freiheit, als Kinder heute haben?
Liebe Grüße von
Eva
Du täuschst dich bestimmt nicht, Eva. Wir waren als Gruppe von Kindern fast immer allein unterwegs, im Ried, am Rheinufer (noch keines von uns konnte schwimmen), bei den Pferdekoppeln, etc.
Das wäre heute kaum mehr möglich.
Sei ebenfalls lieb gegrüsst!
Mein Kinderdschungel lag in der Stadt.
Wenn’s dunkel wurde, mussten wir zu Hause sein.
Sonst waren wir uns selbst überlassen.
Ich mochte diese Freiräume.
Dir einen traumhaften Sonntag
Sicher auch ein spannendes Spielfeld.
Und es gibt Parallelen. Ja, Freiräume hatten wir genug.
Hab auch einen schönen Sonntag. Hier liegt noch der Nebel.
erinnerungen werden wach: stundenlanges durchstreifen von unwegsammen gelände, irgendwo seltsamen häuschen bauen, in der dämmerung schnell nach hause laufen. später nahm ich einmal an einem korbflechtekurs teil, schwer war es ein festes gebinde zu gestalten. diese kopfweiden müssen ständig geschnitten werden und es gibt nur noch wenig nutzerinnen und nutzer, so verschwinden sie.
hab einen schönen sonntag, liebe brigitte, gruß roswitha
Danke für diese schönen Schilderungen, Roswitha, sie ergänzen und bestätigen meine Jugend-Erinnerungen.
Auch dir wünsche ich einen schönen, angenehmen Sonntag!
Lieben Gruss.
Ja, diese Weiden sind ganz eigenartig und eigenwillig.
Danke für diese Ode und die feinen Erinnerungen.
Gerhard
Gern geschehen, Gerhard.
Ebenfalls danke und liebe Grüsse.
Oh diese Weiden
mocht ich immer schon gern leiden.
Eigenwillig in verschiedensten Formen
wachsen sie ganz nach eigenen Normen.
Liebe Grüsse in den Sonntagabend!
So ist es, Valentina. Sie haben sozusagen ihren eigenen Kopf. :–)
Lieben Sonntagabendgruss zu dir.
Wundervolle Kindersachen! Erinnerungen daran erwachen mehr und mehr.
Hier im nahen Örtchen Hamm am Rhein lebt auch noch ein alter Korbflechter, von dem ich einen fast unzerstörbaren Einkaufskorb erstand. Die Kopfweiden wachsen jedoch kaum mehr hier, weil man sie nicht lässt.
Liebe Grüße
Sonja
Dankeschön, Sonja.
Ja, dieses alte Handwerk wird wohl aussterben wie so viele andere…
Lieben Gruss.
In Ostwestfalen haben wir auch jede Menge Kopfweiden, ich finde sie wunderbar, die Wuschelköpfe. Dein Gedicht beschreibt genau, wie hier mit ihren Zweigen gearbeitet wurde und wird.
Liebe Grüße Petra
Freut mich, Petra, dass diese Handwerkskunst bei euch noch angewendet wird.
Einen lieben Abendgruss zu dir.
Eine ganz uralte Technik! Wahrscheinlich älter als das Töpfern. Womöglich brauchte man Weidengeflechte zum Verschmieren des Tons!
Liebe Grüße
Helmut
Das kann ich mir gut vorstellen.
Herzlichen Dank, Helmut, und lieben Gruss.