Die Bergmannskuh

Foto Brigitte Fuchs:
Ziegenherde auf auf den Jurahöhen bei der Froburg in Wisen bei Olten

 

 

Wenn ich eine Ziege seh‘,
muss ich an zu Hause denken.
Höre ich das traute Mäh,
kann ich mich zurückversenken
in die Zeit der blossen Füsse.
Vor mir seh‘ ich Hof und Feld.
Tiere bringen ihre Grüsse
aus der bunten Kinderwelt.

 

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Wenn ich eine Ziege seh‘,
denk‘ ich an zerrissne Hosen,
und zum Dank für jedes Mäh
möcht‘ ich ihren Bart liebkosen.
Friedlich grast die Bergmannskuh
unter Silberbirkenstämmchen.
Gab uns Milch und noch dazu
um die Osterzeit ein Lämmchen.

 

 

Foto Brigitte Fuchs

 

Die Kaninchen, Täubchen, Entchen.
Stare, Spatzen, gross und klein,
bringen mir ein lustig Ständchen,
selbst der Kater stimmt mit ein.
Lieblich klingt das weiche Mäh,
Heimatklänge mich umschmeicheln.
Wenn ich eine Ziege seh‘,
muss ich hingehn – und sie streicheln.

 

Fred Endrikat (1890-1942), deutscher Dichter, Schriftsteller und Kabarettist

 

Foto Brigitte Fuchs

 

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14 Antworten auf Die Bergmannskuh

  1. mona lisa sagt:

    Die Ziege als Bergmannskuh war hier üblich als hier noch Kohle abgebaut wurde.
    Liebe Grüße

  2. quersatzein sagt:

    Bei uns war sie wohl auch die Kuh der ärmeren Leute.
    So viele wie auf dem Bild hätten sie sich allerdings nicht leisten können.
    Einen lieben Morgengruss zu dir.

  3. Edith sagt:

    Der Begriff Bergmannskuh war mir gar nicht geläufig. Doch Ziegen gehörten auch zum Bauernhof meines Opas. Was habe ich für Ziegenmilch trinken müssen! Lach, vielleicht komme ich deshalb an keine Ziegenprodukte mehr ran.
    Deine Fotos sind wunderbar. Ja, Kindheitserinnerungen werden wach…
    Danke dafür mit lieben Grüßen zu dir
    Edith

    • quersatzein sagt:

      Den Begriff kenne ich auch nur aus dem Gedicht.
      Und ja, auch bei mir werden Kindheitserinnerungen geweckt, wenn auch mehr nach Pferden, Kaninchen, Schweinen und vor allem Schafen…
      Einen lieben Heutegruss zu dir.

  4. Luitgard sagt:

    Welch ein schöner Anblick, Deine Ziegen! Und Dein Gedicht finde ich sehr schön! Wir haben hier auch Ziegen, nicht so viele, wie auf Deinen Bildern.

    Im Moment haben wir hier viele Schafe, viele Kleine, unserem Haus gegenüber. Ich liebe sie sehr!

    Bis dann – mit lieben Grüßen Luitgard

  5. Sonja sagt:

    Ja, der Anblick erfreut, das lustige Endrikatgedicht auch, fehlt nur noch dieser spezifische Geruch…
    Grüße von Sonja

  6. PepeB sagt:

    Meine Mutter kann bis heute keine Ziegenmilch (mehr) ertragen …
    Aber Ziegen streicheln würde sie wohl doch.
    Liebe Grüße
    Petra

    • quersatzein sagt:

      Ziegenmilch oder Ziegenkäse sind jetzt auch nicht meine liebsten Genüsse, aber vertragen würde ich sie wahrscheinlich schon.
      Belassen wir es beim Schauen und Streicheln.:–)
      Liebe Grüsse.

  7. Hausfrau Hanna sagt:

    Ein Gedicht,
    liebe Frau Quersatzein,
    das etwas Anrührendes, AnHEIMelndes hat!
    Ich mag Ziegen und streichle sie ebenfalls, wenn sie sich an den Weidezaun drängen. Allerdings zurückhaltend…
    Mit einem fröhlichen „Mäh!“ in den heutigen Tag
    Hausfrau Hanna

    • quersatzein sagt:

      Ja, er scheint sehr gute Erinnerungen an diese Tiere zu haben.
      Ich komme eher selten mit ihnen in „Berührung“.
      Diese Ziegen liessen sich jedenfalls nicht streicheln. :–)

      Ein fröhliches Meckern (kein Gemecker!) zu Ihnen, liebe Hausfrau Hanna.

  8. Gerhard sagt:

    Das lassen sie sich wohl gefallen, die Ziegen.
    Kürzlich sah ich ein Hündelein in einer Box, das wurde immer wieder von seinem Fräulein geherzt – das nahm es stoisch hin.

    Liebe Grüsse Gerhard

  9. quersatzein sagt:

    Man kann es auch übertreiben mit der Tierliebe, ohje!

    Dir einen fröhlichen Tag, Gerhard, und lieben Gruss.

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