Der Reiher

Fotos Brigitte Fuchs

 

 

Wenn spazieren geht der Reiher,
Denkt er über manches nach:
Ob sich’s besser fischt am Weiher
Oder besser noch am Bach.

Endlich hat er sich entschlossen,
Geht zum Weiher hin und fischt,
Und da weilt er unverdrossen,
Bis er einen Fisch erwischt.

Warten, das versteht er prächtig,
Langeweile kennt er nicht;
Was er tut, er tut’s bedächtig,
Und Geduld ist seine Pflicht. –

Willst du irgendwas erringen,
Lern vom Reiher mancherlei,
Und Geduld vor allen Dingen
Bestens dir empfohlen sei.

 

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) deutscher Schriftsteller, Sprachforscher und Liederdichter

 

Fotos Brigitte Fuchs

 

Dieser Beitrag wurde unter Bilder, Gedichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

22 Antworten auf Der Reiher

  1. merlin sagt:

    herrlich dieser lobgesang auf den reiher 🙂
    er scheint in den augen des dichters geradezu ein ideal zu verkörpern.
    für mich in gewisser hinsicht natürlich auch, einzig sein speiseplan ist mir etwas zu limitiert…
    einen frohen tag dir und schmunzelgrüsse 🙂

  2. quersatzein sagt:

    Ja, seine Reihersgeduld hätte ich manchmal auch gerne, seine Vorliebe für fangfrische Gerichte eher nicht. :–)
    Bleiben wir bei unserem Gemüt und unserer Küche, nicht wahr! 🙂
    Schmunzelgrüsse zu dir zurück in einen hoffentlich frohen Tag.

  3. Edith Hornauer sagt:

    Geduld – mir ein Fremdwort oft und oft. Jetzt, mit dem Reiher-Gedicht von Fallersleben, werde ich mich daran erinnern, wenns nötig ist, lächel…
    Eine Eselsbrücke sozusagen vom Feinsten.

    Liebe Brigitte, dir gute Stunden heute in deinen Tag.
    Wir warten noch immer auf Regen, rundum hat er sich ausgetobt, nur uns hat er ausgelassen.

    Herzlich liebe Grüße von mir zu dir.

  4. quersatzein sagt:

    Auch ich, liebe Edith, bin nicht übermässig mit Geduld gesegnert. :–)
    Da könnte man sich schon öfters mal den Reiher zum Vorbild nehmen…

    Euch wünsche ich bald den nötigen Regen, damit eure Geduld in dieser Sache nicht noch mehr strapaziert wird! Liebe Grüsse.

  5. Gerhard sagt:

    Geduld ist auch bei der Insektenfotografie vonöten, essentiel sogar!
    Liebe Grüße Gerhard

  6. quersatzein sagt:

    Oh ja, das stimmt, Gerhard. Und darin bist du Meister, wenn ich an deine seltenen Aufnahmen denke. :–)
    Lieben Gruss zu dir.

  7. piri sagt:

    Aus Ermangelung kluger Worte, lasse ich nur einen frischen Morgengruß hier!

  8. quersatzein sagt:

    Der ist genauso viel wert, Piri!
    Herzlichen Dank und morgenfrische Grüsse zurück zu dir.

  9. mona lisa sagt:

    Hier sind sie oft auf den Wiesen unterwegs,
    allein oder in kleinen Verbänden und beobachten stoisch die Vorübergehenden.
    Nur ab und an fliegt einer davon.
    Herzliche Morgengrüße

  10. quersatzein sagt:

    So erlebe ich das auch, Mona Lisa.
    Sie scheinen die Ruhe selbst zu sein. :–)
    Ebenfalls herzliche Morgengrüsse.

  11. roswitha sagt:

    wieder wunderbar in bildern und worten ein stück natur, geduld brauchts immer. ich denke bei reihern sofort an die fischer, hatte mal einen disput mit einem, er wollte die reiher „reduzieren“, weil sie zu viele fische „stehlen“. Menschen gibt es…
    liebe grüße, roswitha

  12. quersatzein sagt:

    Das selbe Problem, liebe Roswitha, haben die Fischer mit den Kormoranen.
    Das ist halt Konkurrenz, vor allem für die wenigen Berufsfischer, die es noch gibt.
    Einen lieben Heutegruss zu dir.

  13. bruni8wortbehagen sagt:

    Ich mag sie, die schlanken Reiher, die man von weitem kaum sieht. Sie heben sich manchmal kaum von der Umgebung ab.
    Geduld zeichnet sie wirklich aus. Ich möchte nicht so lange herumstehen müssen, bis ich einen Fisch oder ähnliches erwische … 🙂

    Lieber Gruß von mir an Dich, liebe Brigitte

  14. quersatzein sagt:

    Stimmt, Bruni, manchmal sind die regungslos dastehenden Reiher erst spät zu erkennen.
    Und wie du möchte ich auf keinen Fall so lange dastehen, um auf die nächste Mahlzeit zu warten. :–)

    Einen lieben Gruss zurück zu dir.

  15. Hausfrau Hanna sagt:

    Affengeduld,
    liebe Frau Q.,
    war mir bekannt. Nun habe ich noch ein Vorbild, das ich jederzeit beim Unterwegssein am Rhein antreffen und beobachten kann 🙂
    Mir gefällt das Gedicht von Hoffmann von Fallersleben sehr gut, ich habe es notiert!
    Einen schönen Sommerabend und liebe Grüsse
    Hausfrau Hanna

  16. quersatzein sagt:

    Und ich, liebe Hausfrau Hanna, kannte nur die Engelsgeduld. Von Affengeduld habe ich noch nie etwas mitbekommen. Ob das ironisch gemeint ist? ;–)
    Wie dem auch sei: Sich in Geduld üben ist nicht die schlechteste Aufgabe.
    Auch Ihnen einen schönen Abend – noch ist es herrlich sonnig – und einen lieben Gruss in die Stadt.

  17. Carola Joswig sagt:

    Ja, das können die Reiher: Ruhe und Geduld. Neulich saß ich mit einer Freundin am See und wir waren fest davon überzeugt, dass dort eine Reiherfigur als Kunstwerk stand. Bis er wegflog :-).

    Einen guten Abend und liebe Grüße zu Dir
    Carola

  18. quersatzein sagt:

    Genau so ist es, Carola. Sie beherrschen das absolute Stillstehen perfekt.
    Da kann man sich schon mal fragen, ob sie nicht etwa aus Kunststoff sind. :–)

    Einen herzlichen Abendgruss zu dir.

  19. Helmut sagt:

    Das ist mir auch schon aufgefallen: Fast stundenlang steht der Reiher wirklich unbeweglich (wie es scheint) da herum – und fängt dann schließlich (denke ich) einen Fisch.

    Liebe Grüße
    Helmut

  20. quersatzein sagt:

    Ja, imposant und beachtlich, was er kann.

    Dank und Gruss zu dir, Helmut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert