Foto Brigitte Fuchs
Es war ein armes kleines Mädchen,
Das strickte nur mit kurzen Fädchen;
Ich glaube, Lina war ihr Name.
Sie wurde eine schöne Dame,
War fleissig, brav und lernte gerne,
Da kam ein Prinz aus weiter Ferne.
Der sagte: „Liebe gute Lina,
Komm mit mir auf mein Schloss nach China.“
Dort sitzen sie nun alle beide
Auf einem Thron von gelber Seide.
Joachim Ringelnatz (1883-1934), eigentlich Hans Bötticher, deutscher Lyriker, Schriftsteller, Kabarettist und Seefahrer
Aus: „Kleine Wesen“, 1910
Der kam sicher auch auf einem Einhorn geritten … 😉
Herzliche Morgengrüße
Das ist gut möglich. :–)
Ebenfalls herzliche Morgengrüsse.
so geht resp. ging das leben…
ob sie heute noch jasagen würde?
einen frohen morgengruss zu dir 🙂
Schwer zu sagen.
Vielleicht leben sie noch glücklich zusammen, wenn sie nicht gestorben sind. 🙂
Und die heutigen kleinen und armen Mädchen sind bestimmt noch immer genauso vertrauensselig wie zu Ringelnatz‘ Zeiten…
Einen frohen Gruss auch in deinen Tag.
Ich muss sagen, dass mir da deine ähnlich „gestrickten“ Gedichte besser gefallen. :))) – obwohl die beiden letzten Zeilen schon „großes Dichterkino“ sind.
Ich habe aber die idee, dass Ringelnatz hier vielleicht auf etwas, bzw, auf jemand ganz Konkreten anspielt, dass Zeitgenossen dieses Gedicht damals vielleicht ganz anders gelesen haben als wir heute.
Liebe Grüße, Andrea
Letzteres denke ich auch, Andrea.
Das hatte damals sicher eine andere und vielleicht ganz aktuelle Bedeutung.
Einen lieben Gruss zu dir.
Fernreise für die Liebe und dann NUR auf edel gekleidet einem Thron sitzen?
Ach nee, lieber nicht, meint
Petra
Märchen, liebe Petra, sind meistens nicht praxistauglich. 🙂
Sei lieb gegrüsst!
Das ist doch typisch Ringelnatz! Und ein schönes Mädchen ist sie auch! Vielleicht hätte sie den nächsten Frosch küssen müssen – wäre vielleicht ein schönerer Prinz gewesen!
Grüße Luitgard
Du hast wohl recht, Brigitte! Frau muß schon viele Frösche küssen, bevor ein schöner Prinz dabei ist.
Grüße Luitgard
Wer weiss, Luitgard.
Vielleicht war sie zu gutgläubig und vorschnell.
Aber bei den Prinzen ist auch nicht alles Gold, was glänzt. :–)
Liebe Retourgrüsse.
Du sagst es. :–)
Da hätt sie lang gesponnen
mit ihren kurzen Fäden…
Nun sitzt sie da
wo sie wohl nicht hinwollte,
eigentlich.
Ringelnatzgrüsse
Gerhard
So stellen wir uns das jedenfalls vor.
Was nicht heisst, dass es stimmen muss. :–)
Geringelte Grüsse zurück zu dir.
Ich hoffe,
liebe Frau Quersatzein,
Lina hat reichlich Wolle, Garn und Nadeln mitgenommen ins ferne Land, um sich auf dem gelbseidenen Thron die Langeweile wegzustricken…
Märchen enden zum Glück ja meistens gut!
Mit einem herzlichen Gruss
Hausfrau Hanna
Genau, liebe Hausfrau Hanna.
Märchen enden in der Regel mit einem Happyend.
Herzliche Retourgrüsse zu Ihnen.
Sie strickt und strickt mit langem Faden, umwickelt damit ihre Waden, zieht sie im Sprunge ganz nach oben, verwebt sie schnell zu Flügeln und fliegt davon. Traurig spricht der Prinz- wie gewonn‘, so zerronn‘.
Quatsch zum Nachmittag mit Augenzwinkergrüßen von mir zu dir 😉