Gärten im Mattequartier in Bern
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Grosser Garten liegt erschlossen,
Weite schweigende Terrassen.
Müsst mich alle Teile kennen,
Jeden Teil geniessen lassen!
Schauen auf vom Blumenboden,
Auf zum Himmel durch Gezweige,
Längs dem Bach ins Fremde schreiten!
Niederwandeln sanfte Neige:
Dann, erst dann komm ich zum Weiher,
Der in stiller Mitte spiegelt,
Mir des Gartens ganze Freude
Träumerisch vereint entriegelt.
Aber solchen Vollbesitzes
Tiefe Blicke sind so selten!
Zwischen Finden und Verlieren
Müssen sie als göttlich gelten.
All in einem, Kern und Schale,
Dieses Glück gehört dem Traum …
Tief begreifen und besitzen!
Hat dies wo im Leben Raum? …
Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) österreichischer Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker
Gelesen „Im Garten“ Gedichte, Hrsg. Andrea Wüstner, Philipp Reclam jun. Stuttgart 2006
wunderbares bild mit diesen terrassierten gärten.
die frage des besitzes wird im text schön gestellt.
besitzen ruft irgendeinmal immer auch nach loslassen.
glg.
p.s.: die frau im header ist zu beneiden…
Die Fragen, die du stellst, Merlin, werden mit zunehmendem Alter mehr zur Lebensaufgabe. Loslassen wird zum Thema.
Ja, die Frau strahlt so viel Zufriedenheit aus. Sie scheint auch im Herzen barfuss zu gehen. 😉
Dir einen wohlwollenden Tag!
Die Sprache unvertraut. Wie nennt man diese Lyrik? Gibt es da einen Fachbegriff?
Schönen Mittwochsgruß
Gerhard
Es handelt sich meines Wissens um klassische Dichtung in Versform. Hier im weitesten Sinne um Naturlyrik.
Was dir unvertraut ist, liegt wohl eher an der umständlichen, etwas altertümlichen Schreibart von Hofmannsthal als am Gedicht-Genre.
Aber ich meine, es lohnt sich dennoch, sich auf seine ziselierte Sprache einzulassen und den Kern herauszuschälen.
Einen lieben Mittwochsgruss zu dir.
Ein unglaublich,
liebe Frau Quer,
schönes Stadtbild ist das 🙂
Auch wenn ich im Moment den stillen Weiher bevorzuge …
Lieben Gruss zu Ihnen
Hausfrau Hanna
Ja, Bern bietet viele schöne Ansichten und diese Gärten bewundere ich jedes Mal von neuem.
Geniessen Sie die Zeit im Grünen, werte Hausfrau Hanna!
Herzlichen Gruss zur Wochenmitte.
Kleine verborgene Oasen in der Stadt, sie sind so wichtig als Seelenbaumelnlassenkönnenorte.
Und von Hofmannsthal beschreibt so sehr mein Empfinden, wenn ich Wasserspiegelungen fotografiere! 😍
Niederwandle nun in den Tag und winke dir zu
Petra
Ja, das Grün in der Stadt ist besonders wertvoll.
Sanfte Neige zum Niederwandeln wünsche ich dir, Petra, und winke fröhlich zurück.
sind das wunderbare Gärten – ich bin ganz verzaubert! Ist ja Wien schon eine grüne Stadt – aber sowas haben wir nicht (zumindest hätte ich es noch nicht gefunden).
Alles Liebe in diesen Sommertag,
nima
Ich liess mich auch verzaubern von diesen „hängenden Gärten“.
Alles Liebe auch dir, Nima.
soll das schon der Sommer sein, Klaus
Mal sehen. 🙂
Gestern war in meinem Blog die Rede auch von Bern. Es gibt keine Zufälle.
Diese Gärten muten exotisch wundersam an!
Gruß von Sonja
Genau: Die Sarah Kirsch mit ihrem Fazit nach der Lesung in Bern: „In der Schwyz isset seltsam.“
Ob sie die Gärten auch gesehen hat? Wohl nicht, denn bei Lesungen bleibt meist keine Zeit für ein Zusatzprogramm.
Lieben Gruss zu dir, Sonja.
Liebe Brigitte,
was für traumhafte Häuser und Gärten, da würde ich auch gerne wohnen.
einen schönen Feiertag,
Barbara
Ja, das ist definitiv eine privilegierte Lage – die würde mir auch gefallen. 🙂
Schönen Abendgruss zu dir.
Oh, das erinnert mich an die Kasematten von Luxemburg, die ich vor vielen Jahren besuchte. Terrassengärten haben ihren ganz eigenen Charme.
Liebe Grüße,
Szintilla
Die kenne ich zwar nicht, aber ich glaube dir das aufs Wort, Szintilla.
Lieben Morgengruss zu dir.