Adventsengel 9

Foto Brigitte Fuchs

 

 

– Doch verteilt das Schicksal nicht an alle seine Gaben?
hat jeder nicht sein Teil am Lebensglück?
sei’s Reichtum oder körperliche Kraft,
Gesundheit, hoher Mut, ein leichter Sinn,
sei’s Freiheit oder schöne Sklaverei,
der Liebe süsser Rausch, der Freundschaft stille Lust.
So arm ist keiner, dass nicht auf des Lebens Feld
ihm irgendeine Blume blüht; vielleicht
ein zarter Blütenzweig, der Hoffnung Kind,
ihm teurer oft als gegenwärtig Gut,
das ihm in heitrer stiller Ferne schon
die schönsten Früchte zeigt.

 

 

Sophie Mereau (1770-1806) deutsche Schriftstellerin

 

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16 Antworten auf Adventsengel 9

  1. merlin sagt:

    eine optimistische sicht auf die welt und die menschen.
    schön, wenn das auch in wirklich schwierigen momenten zutrifft.
    einen schönen christbaumengel hast du gefunden 🙂
    ich wünsche dir einen frohen wochenstart!
    herzliche grüsse zu dir.

  2. quersatzein sagt:

    Wer sich diesen Optimismus bewahren kann, denke ich, ist gut dran! :–)
    Auch dir eine gute und bekömmliche Woche, Merlin!
    Lieben Dank und herzlichen Gruss.

  3. Edith Hornauer sagt:

    Aus allem noch Gutes gewinnen wäre doch optimal stets. Dann würde Schweres nicht mehr so schwer wiegen und Leichtes sich trotzdem nicht arg verbiegen.
    Ein Gedicht zum Nachdenken und dein Englein dazu verteilt diese Gaben.
    Liebe Grüße in die neue Woche,
    herzlich, Edith

  4. quersatzein sagt:

    Genau, Edith: Das Gute darf nicht vergessen werden in der Menge des Unguten und Beschämenden in der Welt.
    Ebenfalls liebe Grusse zum Wochenbeginn.

  5. Gerhard sagt:

    Irgendetwas blüht einem immer.
    So oder so.
    Es ist gut, das Schöne auch zu erkennen
    Und nicht darüber wegzusehen.
    Hinterher ist man arm
    Und war es garnicht.

    Liebe Grüße Gerhard

  6. quersatzein sagt:

    Ja, die Einstellung macht’s!

    Sei lieb gegrüsst, Gerhard!

  7. Andrea sagt:

    Ich bin da immer recht ambivalent, denn einerseits stimmt es natürlich, dass es auch eine Sache der Weltsicht und der Wahrnehmung dessen ist, das man hat, ob man sich glücklich schätzt oder nicht, andererseits kann man das schon auch als Gesäusel derer verstehen, die sich dann eben nicht mit einem Blümchen am Wegesrand begnügen, sondern mit den üppigen Früchten der Arbeit dieser anderen, denen sie das „kleine Glück“ schmackhaft machen wollen. Und die heitre, stille Ferne, wo die schönsten Früchte locken, kann natürlich auch die Wurst sein, die uns an einem langen Stecken vor die Nase gehängt wird, damit wir brav weiterlaufen, ohne je zum Ziel zu kommen.

    Liebe Grüße! Andrea

  8. quersatzein sagt:

    Das kann schon sein, Andrea.
    Doch wir, die wir das Privileg haben, in demokratisch funktionierenden Ländern zu wohnen, wo alles relativ gut und sicher verläuft (Ausnahmen bestätigen die Regel auch hier), dürfen mehr als zufrieden sein mit allem, was wir (sogar im Überfluss) haben und nicht entbehren müssen.
    Ich sehe da keine Wurst, die uns am Stecken vor die Nase gehängt wird.

    Einen lieben Gruss zu dir.

  9. Hausfrau Hanna sagt:

    Vielleicht,
    liebe Frau Quersatzein,
    hat die jung verstorbene Schriftstellerin diese positiven, zuversichtlichen Worte an sich selbst gerichtet, um sich Mut in einer persönlichen Lebenssituation zuzusprechen?
    Mit einem fragenden Gruss in den heutigen Wochenbeginn
    Hausfrau Hanna
    PS. Der kleine Paketengel an der Weihnachtstanne ist einfach nur schön 🙂

  10. quersatzein sagt:

    Das scheint mir sehr wahrscheinlich und plausibel zu sein, liebe Hausfrau Hanna.
    Und ja, der Paketengel ist süss.
    Danke für Ihren Kommentar und lieben Heutegruss.

  11. Sonja sagt:

    Ich bin der Hoffnung Kind, tirili und freu…
    Die Päckchen kommen eventuell aus der Marzipanherstellung…
    Grüße von Sonja

  12. PepeB sagt:

    Sich auf das zu besinnen, was schon da und gegeben ist, auch an Talenten, nimmt doch ziemlich Tempo aus dem „immer weiter, immer mehr, nie genug“ heraus – was ich ziemlich gut finde.
    Aus der Atempause
    Petra

  13. piri sagt:

    Schön und tröstlich – es ist immer ein Weg. Egal was ist!
    Liebe, wenn auch hellgraue, Grüße

  14. quersatzein sagt:

    Das sehe ich auch so, Piri.
    Hellgraue Grüsse zurück zu dir – mit eisigem Wind draussen.

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