Foto Brigitte Fuchs
Ich liess meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde gross:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloss.
Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, –
und er liess mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt …
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, –
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten –
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.
Rainer Maria Rilke (1875-1926) österreichischer Dichter deutscher und französischer Sprache
Ja, Schutz ist oft einmal etwas Ambivalentes … vor allem, wenn er (eigentlich) nicht mehr nötig ist. Denn dann hemmt er und zwar beide an ihrer Entwicklung: den Schützenden und den Geschützten.
Da stimme ich zu! 🙂
Liebe Grüße, Andrea
Dem stimme ich ebenfalls zu, Andrea.
Zu viel Schutz ist Bevormundung. :–)
Einen lieben Gruss zu dir.
Miteinander, voneinander lernen und sich dabei noch langsam erkennen –
welch wunderbare Möglichkeit.
Herzliche Morgengrüße
Auch dieser Aspekt macht das Rilke-Gedicht wertvoll, oh ja.
Herzliche Morgengrüsse zurück zu dir, Mona Lisa.
Beide haben sich erkannt und voneinander *profitiert*, wenn man dieses Wort dazu verwenden mag – beide haben eine Erlösung gefunden.
Ja, der Rilke lässt Raum zum Nachdenken.
Liebe Brigitte, dir einen guten Tag
herzlichst, Edith
So ist es, Edith.
Rilke fasziniert immer wieder.
Dir ebenfalls einen guten Tag.
Liebe Grüsse.
Loslassen können und weitergehen – wie einfach und wie schwer, aber wie notwendig für beide, ob Menschen oder Engel …
Liebe Grüße von Eva
Das kann ich nur bestätigen, Eva. Das will gelernt und geleistet sein!
Liebe Grüsse auch zu dir in den Norden.
ein form von beidseitiger emanzipation 😉
man könnte es modern auch als win-win-situation bezeichnen.
gut so!
einen herzlichen morgengruss zu dir 🙂
Genau so kann man das sehen, Merlin.
Als Abnabelung und vielleicht auch Befreiung für beide Seiten.
Einen ebenfalls herzlichen Gruss zu dir.
Ein wunderbares Gedicht, das mich durch den Tag begleiten wird.
Einen herzlichen Gruss und Dankeschön, liebe Brigitte!
Ja, das Gedicht ist wunderbar und darf ruhig nachwirken!
Gern geschehen, Valentina.
Sei auch herzlich gegrüsst!
zutiefst berührend – dieses „im Alter reifen“ und für sich selbst einstehen.
liebe Grüße von Ellen – Dienstag schon …puh!
Genau. So empfinde ich das auch, Ellen.
Einen ganz lieben Gruss zu dir.
Tja, die Zeit eilt gefühlsmässig mehr denn je…
An einen Engel glaubte ich nie
das war wohl bei uns zuhause
nicht üblich.
Liebe Grüsse
Gerhard
Das ist bei mir ähnlich. Aber die Vorstellung, dass es so sein könnte, gefällt mir.
Ich glaube vor allem an die Menschen, die sich als wahre Engel erweisen.
Einen lieben Gruss zu dir.
Welch ein wunderbarer Tanz von Nähe und Loslassen, das Gedicht berührt mich bei jedem Lesen zutiefst.
Liebe Grüße
Peetra
So geht es mir auch, Petra.
Das Poem büsst nie an Aktualität und Intensität ein.
Liebe Grüsse zu dir.
Ein wunderschönes Gedicht! Und FREIHEIT ist doch was schönes!
Grüße Luitgard
Das würde ich auch sagen, Luitgard.
Einen schönen Tag, frei von Ballast, wünsche ich dir.
Lieben Gruss.
Zu Beginn des Lesens gedacht, dass Brigitte wieder so wundervolle Worte gefunden hat, ach, das Poem ist von …
Liebe Grüße von Sonja
Oh, das ist zuviel der Ehre, Sonja.
Lieben Dank und Gruss zu dir.
Ein Gedicht,
liebe Frau Quersatzein,
das mich tief berührt!
Und das ich gleich nochmals lese.
Mit einem Dankeschön in den heutigen Tag und vielen lieben Grüssen
Hausfrau Hanna
Ja, das kann man mehrmals lesen, liebe Hausfrau Hanna, und es bleibt schön und anrührend!
Viele liebe Grüsse auch zu Ihnen in die Stadt am Rhein.
Schön, das mit dem Engel.
Ich denke, dass mich ein Schutzengel oft begleitet hat, sonst würde es mich wohl schon lange nicht mehr geben …
Feiner Rilke und feines Bild von dir.
Liebe Grüße vom Finbar