Das Zeichen

Fotos Brigitte Fuchs

 

Und wie wir uns ersehen,
Tief eins ins andre gehen,
Es bleibt doch nicht bestehen:
So wenig wie ein Kuss.

Es bleibt um Brust und Wangen
Nichts von so viel Verlangen,
Kein Zeichen bleibet hangen
Auch von so vielem Glück.

Und trügest du ein Zeichen,
Ein purpurrotes Zeichen
Es müsste auch verbleichen,
Es ginge auch dahin!

 

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) österreichischer Lyriker, Dramatiker und Erzähler

 

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22 Antworten auf Das Zeichen

  1. Edith Hornauer sagt:

    Hier wird den Augenblick gedacht, er wird ausgekostet, ja, flüchtig wird dann alles, doch das Sehnen bleibt … Hofmannsthal drückt es gekonnt aus. Danke dafür, liebe Brigitte.
    Dir einen feinen Sonntag
    herzlichst, Edith

  2. merlin sagt:

    die vergänglichkeit wird uns im herbst immer wieder vor augen geführt.
    da bleibt, wie edith schreibt, der augenblick, an welchem man sich orientieren kann.
    herzliche sonntagsgrüsse durch das morgengrau 🙂

  3. quersatzein sagt:

    Genau, Merlin, im Gedicht und im Garten wird uns unmissvertändlich vor Augen geführt, dass wir vergänglich und endlich sind. Das macht manchmal wehmütig, aber auch dankbar für die wertvolle Zeit, dir wir hatten und die uns noch zur Verfügung steht, wie lang oder kurz sie auch sein möge.
    Geniessen wir den Augenblick, auch heute!
    Herzliche Morgengrüsse zurück zu dir.

  4. piri sagt:

    Liebe Grüße in den Oktobersonntag! Genießen wir ihn wie er kommt. Alles hat seine Zeit, auch die Vergänglichkeit.

  5. quersatzein sagt:

    So ist es, Piri.
    Halten wir uns an die schönen Dinge!
    Dir einen guten Sonntag und liebe Grüsse.

  6. Gerhard sagt:

    Unlängst eines alten Mannes gedacht, der zu meiner alten Mutter gesagt haben soll: „Oh, Anna, wenn es doch mit uns damals geklappt hätte!“
    Jetzt sind beide schon längst tot und das vom Greis erinnerte Verlangen schon längst nicht mehr existent. Ein Spuk war’s.

    Liebe Grüsse
    Gerhard

  7. quersatzein sagt:

    Eine verpasste Liebe, oh je!
    Ja, manches könnte ganz anders verlaufen je nach Zufall und Konstellation.
    Aber das darf einen nicht zu sehr beschäftigen.
    Aus den tausenden von Möglichkeiten kann man in der Regel nur eine wählen oder zugeteilt bekommen, je nachdem…
    Einen lieben Gruss in den ruhigen Sonntag.

  8. mona lisa sagt:

    In jedem Anfang ist das Ende schon vorhanden – wenn man das tief Innen weiß und erleben kann, dann besteht die Kunst darin, doch immer wieder für neue, andere Anfänge bereit zu sein.
    herzliche Sonntagsgrüße

  9. quersatzein sagt:

    Das ist eine kluge Vorgehensweise.
    Ja, immer wieder anfangen mit dem bestmöglichen Leben!
    Ebenfalls herzliche Grüsse zu dir nach Speckhorn.

  10. Rosi sagt:

    die Vergänglichkeit ist unsere ständige Begleiterin
    nichts können wir auf die Dauer festhalten
    auch wenn wir es gerne möchten
    gerade zum Lebensherbst hin wird es einem
    immer mehr bewußt
    ein schönes Gedicht
    hab noch einen feinen Sonntag
    Rosi

    • quersatzein sagt:

      Ja, das Ende ist unausweichlich, Rosi.
      Wie gut, dass wir das Datum nicht wissen und dadurch zuversichtlich bleiben können bis dahin.
      Dir auch noch einen schönen Rest Sonntag und lieben Gruss.

  11. Andrea sagt:

    die vergänglichkeit alles irdischen … ja, dieser gedanke passt in diese herbsttage. auch diese wunderschönen dalien .. sie werden vergehen. aber sie werden wiederkommen, zumindest wenn man ihre wurzeln vorm frost schützt …

    liebe und optimistische grüße,
    andrea

  12. mano sagt:

    so schade, dass die dahlienpracht bald vergangenheit sein wird. aber umso mehr erfreuen wir uns im nächsten jahr wieder daran. so hat alles auch seine gute seite.
    liebe sonntagsgrüße und danke für die guten wünsche!
    mano

  13. Syntaxia sagt:

    Oh ja, die Vergänglichkeit macht vor Glück und Schönheit nicht Halt!
    Sie gehört zu uns.
    Deine Bilder passen wunderbar zu dem Gedicht!

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  14. quersatzein sagt:

    Danke, Syntaxia.
    Genau. Wir brauchen die Natur: Sie ist uns Anschauung und Lehrmeisterin des Werdens und Vergehens.

    Ebenfalls liebe Grüsse.

  15. Sonja sagt:

    Perfekt, diese Blume unten links!
    Dass das Purpurrot nur nicht so schnell verbleicht…
    Grüße von Sonja

  16. quersatzein sagt:

    Das wünschen wir uns natürlich!
    Lieben Abendgruss.

  17. Anna-Lena sagt:

    Welche ein Genuss, diese Farbtupfer! Bald werden sie verschwinden, aber die Vorfreude auf ein neues Aufblühen dürfen wir uns erlauben.

    Einen guten Wochenstart für dich und liebe Grüße!

  18. quersatzein sagt:

    Zum Glück ist das so, Anna-Lena.

    Hab auch einen guten Wochenbeginn und sei lieb gegrüsst!

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