Mangel

Fotos Brigitte Fuchs: Brunnen in Laufenburg (und auf dem Headerbild in Brugg)

 

„Und was ist Furcht vor Mangel, wenn nicht der Mangel selbst? Ist nicht Angst vor Durst, selbst wenn euer Brunnen voll ist, der eigentliche, unlöschbare Durst?“

 

 

Khalil Gibran (1883-1931) libanesischer Künstler und Dichter

 

 

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18 Antworten auf Mangel

  1. Andrea sagt:

    Mir fällt das das Wort „Versorgungssicherheit“ ein. Wir sind es gewöhnt, dass die elementaren Bedürfnisse, also die Lebensnotwendigkeiten in die Zukunft hinein gesichert sind. Doch jetzt geht die Angst um: Inflation, Energiekrise, Krieg, Klimawandel mit seinen Folgeerscheinungen – das alles erschüttert die Sicherheit, in der wir bisher gelebt haben, auch wenn wir nach wie vor alles und das meiste im Überfluss besitzen.
    Ich glaube ja, dass wir lernen werden müssen, mit deutlich mehr Unsicherheit zu leben, bzw. wird uns gar nichts anderes übrig bleiben. Dann wird die Angst vor dem Mangel uns vielleicht nicht mehr so lähmen, wie das jetzt der Fall zu sein scheint.

    Liebe Grüße, Andrea

    • Quer sagt:

      Danke für deinen klugen, vorausschauenden Kommentar, den ich mit einem zustimmenden Kopfnicken gelesen habe.

      Herzlichen Gruss zu dir ins Waldviertel.

    • Roswitha sagt:

      liebe andrea, ich denke, du hast recht und wir tun gut daran, uns nicht von der angst lähmen zu lassen. sonst wird die angst vor einschränkung vielleicht noch schlimmer als die schwierigkeiten. und wer sind wir, dass wir grenzenloses wachstum erwarten? die zeit fordert kreativität und umdenken, nicht immer weiter so. mich verzweifelt fast, dass es jetzt wieder hauptsächlich um das „weiter so“ geht, statt ressourcen zu schonen, damit die erde für alle bewohnbar bleibt.

  2. Britta sagt:

    Das passt sehr gut in unsere Zeit. Unser Konsumverhalten – ein unlöschbarer Durst. Vielleicht hilft uns der nun drohende Mangel, der Verzicht, Dinge wieder zu wertschätzen, sorgsam mit Ressourcen umzugehen…ich hoffe es.
    Trotz allen Aussichten heitere Grüsse
    Britta

  3. Quer sagt:

    Das finde ich auch. Es ist, als ob der Text aufgrund der momentanen Gemütslage entstanden wäre.
    Und deine Hoffnung teile ich uneingeschränkt, Britta!
    Heitere Heutegrüsse zurück zu dir.

  4. merlin sagt:

    ein ganz tolles headerbild ist dir da gelungen 🙂
    schön die gedanken von andrea und britta, die ich teile.
    schon die alten griechen meinten, dass krisen immer auch chancen seien.
    das wort „krisis“ heisst ja wörtlich „entscheidung“.
    glg. in diesen schon fast spätsommertag.

  5. Eva sagt:

    Menschen anderer Breiten haben immer schon und in viel höherem Maße mit Mangel jeder Art zurechtkommen müssen. Wir Zentraleuropäer sind verwöhnt. Drohender Mangel weckt die erfinderischen Geister und zwingt uns zum Nachdenken. Und so, wie ich es empfinde, ist damit immer auch ein gewisses Lustgefühl verbunden.

    Liebe Grüße von Eva

  6. Quer sagt:

    Wie wahr! Ja, denken wir nach und finden taffe Lösungen!

    Merci, Eva, und einen lieben Gruss zu dir.

  7. Valentina sagt:

    Danke für den denkwürdigen Spruch von K.Gibran, liebe Brigitte.
    Das Thema beschäftigt mich sehr.
    Die Kommentare dazu heute morgen finde ich sehr treffend und habe nichts mehr beizufügen.
    Allen einen guten Tag mit lieben Grüssen!

  8. Sonja sagt:

    selbst wenn der Brunnen voll ist…
    es gibt noch immer weiter diesen einen unlöschbaren Durst, ja, Himmelnochmal…unlöschbare Sehnsucht nach einem Ankommen.
    Wo soll das sein? Für jeden woanders, denke ich.
    Gruß von Sonja

  9. mona lisa sagt:

    Ich frage mich manchmal, ob nicht der eigentliche, unlöschbare Durst, ein Mangel an menschlicher Zuwendung und Liebe ist, den die meisten mit diversen Sehn-Süchten zu kompensieren versuchen.
    Ein fruchtloses Unterfangen.
    Dennoch wünsche ich dir einen Tag in Fülle und bin sicher, dass es dir gelingen wird.
    Herzliche Grüße

  10. PepeB sagt:

    Das Fatale scheint mir zu sein, dass wir sogar beim Mangel nicht zwischen wesentlich und unwesentlich unterscheiden können. An Besitz fehlt es uns wirklich nicht, oftmals eher an Empathie, Weit-, Klar- und Voraussicht in der Umsetzung guter Ideen zum Wohle aller.
    Stattdessen Erregung über Nebenschauplätze (finnische Ministerpräsidentin TANZT!) oder massenhaft toter Fische sollen Fake News sein.
    In solchen Moment stehe ich kurz vor der „Great Resignation“ …
    Lässt die Hoffnung trotzdem nicht fahren
    Petra

  11. C Stern sagt:

    Khalil Gibran ist einer meiner liebsten Betrachter. Bis in die Gegenwart sind seine großartigen Gedanken absolut aktuell!
    Wir leben im Zeitalter der Vergletscherung unserer Lebenswelt, wen wundert’s, dass wir soviel an Mangel empfinden?

    Alles hier Gelesene empfinde ich als sehr nachdenkenswert!
    Abendliche Grüße!

  12. Gundel Wismar sagt:

    Ein Tropfen fällt runter und bedeutet nicht viel. Wenn man aber auf Wasser wartet, ist er lebensspendend. Ein Tropfen im Meer jedoch geht unter, fällt nicht auf. (Knallt er aufs Wasser gibt’s Schwingungen..)

  13. Quer sagt:

    Lieben Dank euch allen für die schönen und engagierten Kommentare.
    Ich war heute den ganzen Tag unterwegs und denke, dass so viel Substanzielles zum Gibran-Text von euch allen beigesteuert wurde, dass es keine zusätzlichen Worte von mir braucht. :–)
    Deshalb einfach herzliche Abendgrüsse in alle Richtungen.

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